„Leider war es nicht so gut wie ein Porno“ klagt Jon Martello seinem Freund. Der Porno-süchtige Jon ist enttäuscht von seiner geliebten Barbara mit der er geschlafen hat. Denn sie konnte ihm nicht das bieten, was er von Frauen in Pornofilmen gesehen hat. Das war auch ein Grund, warum die Beziehung zerbrach. Porno war Jon wichtiger als Barbara.
Auch davon erzählt der neue Kino-Film „Don Jon“ von Gordon-Levitts. Ich kenne Details davon über eine ausführliche Ö1 Filmkritik. Im Film hat Jon Martello auch seinen Pornokonsum regelmäßig bei einem Priester gebeichtet. War wohl mehr nur ein Lippenbekenntnis.
Mir fallen dazu die Frauen und Männer ein, die bei mir immer wieder beichten, dass sie sich solche perversen Bilder angeschaut haben. Es gibt wohl einige die spüren, da ist was nicht in Ordnung mit Porno.
Dabei denke ich wie ich in meiner Jugend in den 1980er Jahren mit Gleichaltrigen in Pornoheften geblättert habe. Wir haben es geheim gemacht, wohl auch weil wir spürten, da stimmt was nicht. Ich konnte sehr bald erkennen: Du musst dich entscheiden: entweder Pornokonsum und immer mehr ich-konzentriert werden, ein Spielball der Sexualtriebe werden, oder den anderen Weg einschlagen: auf Pornos verzichten und gerade so Frauen mehr als Mensch und nicht als Lustobjekte zu sehen und in Richtung herzlicher Beziehungen zu gehen, wo Sex nicht eine Sache von Medienkonsum ist, sondern Ausdruck einer guten, treuen Partnerschaft. Ich habe mich damals entschieden, den zweiten Weg einzuschlagen.
Ich lehne Porno auch heute noch ab, weil dabei die Darsteller zur Verkaufsware werden, zum Lustobjekt. Das nimmt dem Menschen seine Würde. Oft spielt dabei auch Menschenhandel und Gewalt eine Rolle bis hin zu Kindesmissbrauch. Wenn ich Pornos betrachten würde, dann würde ich mich zum Mitspieler dieser Menschenverachtung mache. Ich weiß, dass Pornokonsum auch süchtig machen kann. Pornografie gehört für mich zu den sexuellen Verirrungen, die den Menschen auf Dauer nicht glücklich machen. Die Bibel nennt solcher Fehlformen von Sexualität auch „Unzucht“. Porno heißt ja übersetzt Unzucht.
Die Pornowelle unserer Zeit ist für mich wie eine Dunkelheit, die sich auf unsere Gesellschaft gelegt hat. Jetzt wo wir wieder die Kerzen am Adventkranz anzünden frage ich mich, wie kann Licht in diese Dunkelheit kommen. Zum Beispiel auch, wenn ich weiter entschiede „nein“ zu sage zu Pornos und damit „ja“ zu mehr Würde des Menschen, besonders der Frauen. Dazu fallen mir die Worte des Apostels Paulus ein: „Lasst uns die Werke der Finsternis ablegen, wie zum Beispiel die Unzucht. Und lasst uns ehrenhaft leben, im Licht“ (vgl. Röm 13,12-13).
Bibelstellen Röm 13, 11-14a
weitere Quellen/Literatur:
Don Jon, Filmkritik im OE1 7h Morgenjornal 2013-11-14
http://www.stern.de/kultur/film/pornos-statt-realer-sex-gordon-levitts-don-jon-2070500.html
Gabriele Kuby, Die globale sexuelle Revolution, Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit, Pustet, 20133
http://de.radiovaticana.va/news/2013/11/14/usa:_bisch%C3%B6fe_gegen_pornographie/ted-746520