„Mit sechs Schüssen hat der Auftragsmörder die Ordensschwester Dorothy Stang getötet“. Das erzählt uns Bischof Erwin Kräutler bei einem Friedenstreffen Ende Oktober 2011 bei der Friedensglocke von Mösern in Tirol.
Ich war angerührt, wie der Kämpfer für die Menschenrechte von der Ermordung dieser Ordensschwester erzählte. Auch noch andere Freunde von ihm wurden getötet, weil sie sich für die Rechte der Armen in Brasilien eingesetzt haben. Ähnlich wäre es beinahe dem Bischof selbst gegangen. Um ein Haar ist er bei einem Anschlag auf ihn mit dem Leben davon gekommen. Bei allem, was uns der Verteidiger der Unterdrückten erzählt spüre ich: Trotz alle Bedrohungen seines Lebens ist dieser Mensch innerlich erfüllt ist. Auch ich möchte so sinnvoll leben.
Schaffe ich das? Ja ich kann das. Das sagt mir die Botschaft der Heiligen Schrift. Die Kunst sinnvoll zu leben nennt die Heilige Schrift „Weisheit“. Der Mensch kann diese Kunst des Lebens finden, wenn er sich darum bemüht. So drückt es das Buch der Weisheit aus: „Wer die Weisheit am frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, er findet sie vor seiner Türe sitzen.“ (vgl. Weish 6,13-14)
Lesejahr A, 32. Sonntag im Jahreskreis, Homilie, Br. Rene Dorer, Lienz
Bibelstellen: 1 Kön 19, 9a. 11-13a ; Ps 85 (84), 9-14; Röm 9,1-5 ; Mt 14, 22-33
Andere Literatur: Klara von Assisi, Zweiter Brief an die heilige Agnes von Prag, (=2 Agn), hier: 2 Agn 12-13, Grau Engelbert (Hg.), Leben und Schriften der Heiligen Klara, Dietrich-Coelde-Verlag 71997, 205.