„Wir haben heute die Zukunft gerettet“, hat die Südafrikanische Außenministerin gesagt.

Das war ihr Schlussresümee am Ende des Weltklimagipfels 2012 in Durban. Ich denke: Nicht zuerst Konferenzen und Abkommen retten unsere Zukunft, sondern einzelne Menschen, die sich für den Klimaschutz einsetzen.

Ich fällt dazu auch der ein, den wir zu Weihnachten feiern: Jesus. „Heute ist euch der Retter geboren, der Herr“, haben Engel bei der Geburt Jesu verkündet.

Ich glaube, dass Jesus ein göttlicher Retter für unsere Zukunft ist. „Blödsinn“, werden einige sagen, „seid Jesus ist die Welt kein Stück besser geworden“. Ich sage: Wer wirklich in einer lebendigen Beziehung zu Jesus lebt, der wird was zu eine guten Zukunft unseres Planeten beitragen.

Jesus lehrt uns auf Gott zu vertrauen und gerade deshalb bescheiden zu leben und so das Klima zu retten. Der einfache Lebensstil Jesu zeigt sich schon, als Maria ihn als Baby in eine Futterkrippe legt. Die Heilige Klara von Assisi hat darüber gestaunt. Sie schreibt in einem Brief: „Beachte die Armut von dem, der in der Krippe liegt. O staunenswerte Armut!“ (vgl. 4 Agn 19-21).

Jesus ist für mich d e r göttliche Lehrmeister des bescheidenen Lebens. Auch deshalb ist er  d e r Retter für unser Klima, für unsere Zukunft.

Heilige Nacht 2011, Homilie, Br. Rene Dorer

Bibelstellen: Jes 9:1-6 ; Ps 96 (95), 1-2.3 u. 11.12-13a ; Tit 2:11-14; Lk 2:1-14 (Lk 2:1-20);

Andere Literatur:

Klara von Assisi, Erster Brief an die heilige Agnes von Prag, (=4 Agn), hier: 4 Agn 14,  Grau Engelbert (Hg.), Leben und Schriften der Heiligen Klara, Dietrich-Coelde-Verlag 1997, 225.

MEHR:

„Wir haben heute die Zukunft gerettet“, hat die Südafrikanische Außenministerin gesagt. Das war ihr Schlussresümee am Ende des Weltklimagipfels 2012 in Durban. Kann das Schlussabkommen, das bei dieser Konferenz vereinbart wurde wirklich die Zukunft unseres Klimas retten? Da habe ich meine Zweifel, obwohl ich sehr überrascht war, dass es am Ende dieser Konferenz doch eine Einigung gegeben hat. Denn nach langem Verhandeln haben sich schließlich alle Staaten zu einem konkreten Fahrplan verpflichtet. Allerdings sieht dieser erst ab 2020 erste konkrete Umsetzungen im Klimaschutz vor. Bis dahin könnte es für das Weltklima schon längst zu spät sein. Deshalb ist für mich der Spruch von der Rettung der Zukunft am Weltklimagipfel nicht passend.

Mir gefällt dazu die Aussage der Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb (Universität von Bodenkultur in Wien, im Ö1 Journal um 7h, 12. 12. 2011). Sie meint: Es geht letztlich um den Einzelnen. Der Einzelne muss seinen Politikern signalisieren, wir wollen den Klimaschutz durch weniger Energieverbrauch. Die Klimaforscherin betont: der Einzelne entscheidet mit, ob wir die Zukunft unseres Weltklimas retten oder nicht.

Zur Rettung unserer Zukunft fällt mir ein jüdischer Prophet ein, der von einem Einzelnen gesprochen hat, der die Zukunft der Welt retten soll. Jesaja hat die Vision von einem Menschen mit Retter-qualitäten. Der Prophet verkündet: „Uns ist ein Sohn geschenkt. Man nennt ihn starker Gott. Seine Herrschaft ist groß, und der Friede hat kein Ende“ (Jes 9,3-5). Ein Kind soll es geben, das göttliche Qualitäten hat, das Macht hat und gleichzeitig Frieden bringt.

Die Hoffnung auf ein Retter-Kind, von dem Jesaja spricht, höre ich wieder. Engel verkünden bei der Geburt Jesu: „Heute ist euch der Retter geboren, es ist der Messias, der Herr … Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede, bei den Menschen seiner Gnade“. Die Engel werden noch konkreter: Sie weisen auf das Kind in der Krippe hin. Ein Kind, dass in so ärmlichen Verhältnissen geboren ist soll d e r göttliche Retter sein?

Ich glaube, dass Jesus d e r Retter für unsere Welt ist. Er will und kann die Zukunft retten. Wie Jesus der Welt helfen kann macht mir der Heilige Apostel Paulus deutlich. Er schreibt im Brief an Titus: „Die Gnade Gottes ist erschienen“ (Tit 2,11). Damit meint der Apostel Jesus Christus, der die Erscheinung Gottes in dieser Welt ist. Paulus betont: Diese Gnade, also Jesus Christus, erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und den irdischen Begierden loszusagen (Tit 2,12-13).

Jesus rettet uns und unsere Zukunft, weil er uns hilft frei zu werden, von der Gottlosigkeit. Jesu hilft uns; in die Beziehung mit Gott zu treten. Wenn ich mich bei Gott geborgen fühle, dann werde ich leicht frei von der Gier nach immer mehr haben und konsumieren. Denn dann glaube ich an das ewige Glück bei Gott und muss nicht verkrampft das Letzte aus diesem Leben holen. Wer das glaubt, wird bescheidener leben können, wird weniger Energie verbrauchen. So trägt er bei zur Rettung der Zukunft.

Das ist doch ein Schmarren. Die Christen sind die größten Umweltsünder, und Jesus hilft ihnen gar nicht, wird da mancher einwenden. Die, die verschwenderisch mit den Resourcen umgehen, nennen sich vielleicht Christen, aber sind es nicht von der Gesinnung her. Denn ein wirklicher Christ hat Jesus als Lehrmeister und Vorbild. Jesus lehrt uns frei zu werden von Gier, er lehrt uns bescheiden zu leben. Das zeigt schon seine Geburt: Er der große, göttliche Retter kommt in einer einfachen Futterkrippe zur Welt. Jesus lebt ganz einfach. Denn sein Leben ist in Gott geborgen. Er ermutigt auch mich, frei zu werden von Gier nach mehr „Haben“.

Da nehme ich mir auch ein Beispiel an der Heiligen Klara von Assisi. Sie bewundert die einfache Lebensweise Jesu, die sie Armut nennt. Klara hat gespürt, dass das Kind in der Krippe für uns ein Vorbild der Einfachheit, des einfachen Lebens ist. Deshalb schrieb Klara an ihre Mitschwester Agnes von Prag: Beachte die Armut von dem, der in der Krippe liegt und in Windeln eingehüllt ist. O staunenswerte Armut! Der König der Engel, der Herr des Himmels und der Erde wird in eine Krippe gelegt. (vgl. 4 Agn 19-21).

Jesus steckt mich an, mein Leben ganz auf Gott zu bauen. Das macht es mir leichter, auf vieles Unnötige zu verzichten und so den Energieverbrauch zu reduzieren. So kann auch ich für die Rettung der Zukunft unseres Klimas beitragen. Jesus bewegt mich dazu, von dem die Engel bei der Geburt sagen: Heute ist euch der Retter geboren. Es ist der Messias der Herr (Lk 2,11).