„Ich will wieder eine richtige Ehe“, sagt Kay zu ihrem Mann Arnold. 30 Jahre sind sie verheiratet. Zu vieles ist zur Routine geworden in ihrer Beziehung. Davon erzählt der neue Kinostreifen „Wie beim ersten Mal“.
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Kay und Arnold wollen Erneuerung ihrer Beziehung. Deshalb suchen sie einen Paartherapeut auf. Die Ratschläge, die dieser gibt, sind für mich zum Teil fatal, wenn er zum Beispiel rät die Nachbarin in ihr Ehebett herein zu holen.
Für mich liegt es auf der Hand, dass für die Erneuerung einer Beziehung andere Schwerpunkte nötige sind, wie zum Beispiel, dass Partner lernen sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um offen und liebevoll miteinander zu reden. Das haben mir erfahrene Eheleute berichtet.
Immer wieder höre ich auch, dass Paaren der Glaube sehr hilft, ihre Partnerschaft gut zu gestalten. Wenn sie beten bekommen sie Kraft einander anzunehmen, einander zu vergeben, einander treu zu sein.
Dass der Glaube so wichtig ist, hängt damit zusammen, dass die Ehe etwas mit Gott zu tun hat: Gott will die treue Verbindung zwischen Mann und Frau und er verbindet die Ehepartner. Das sagt mir Jesus, wenn aus dem Buch Genesis zitiert: Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (Mk 10,6-9).
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Lesejahr B, 27. Sonntag im Jahreskreis 2012, Homilie, Br. René Dorer
Bibelstellen: Lesungen: Gen 2:18-24;Ps 128 (127), 1-6; Hebr 2:9-11; Mk 10, 2-16 (Einheitsübersetzung der Hl. Schrift, Katholisches Bibelwerk, Stuttgart)
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„Ich will wieder eine richtige Ehe“, sagt Kay zu ihrem Mann Arnold. Über 30 Jahre sind sie schon verheiratet. Doch ihr Miteinander ist mehr zu einem routinehaften Nebeneinander geworden. Davon erzählt der neue Kinostreifen „Wie beim ersten Mal“. Die Ehepartner möchten wieder etwas von der ursprünglichen Lebendigkeit ihrer Beziehung erleben. Deshalb suchen sie einen Paartherapeut auf. Dieser Film ist nicht der erste, der die Suche nach einem zweiten Frühling in einer Ehe beschreibt.
Kay und Arnold sind schon 31 Jahre Ehepartner, und sie wollen weiter machen. Dabei denken sie an die schöne Zeit der Anfänge. Mir scheint eine Rückbesinnung auf die Anfänge kann nicht nur einer Partnerschaft Auftrieb geben, sie hilft in verschiedenen Lebensprojekten. Wenn ich zum Beispiel daran denke, dass ich Priester werden wollte, um Menschen zum Glauben zu begleiten, dann wird mir auch heute wieder klar, worauf ich mich konzentrieren sollte bei meiner Arbeit.
Mir fällt dazu Jesus ein, der zu den Uranfängen von allem zurück geht. Wie war es beim ersten Mal, fragt er sich. Wie war es am Beginn, als Gott die Menschen schuf.
Auslöser war die Anfrage von Pharisäern, ob es erlaubt sei, dass ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen könnte. Sie fragen nach dem was noch erlaubt ist. Jesus antwortet mit dem was ideal ist, was der tiefst Sinn von Ehe ist. Dabei geht er auf die Anfänge zurück. Er spricht darüber, dass Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. Ihre Verschiedenheit hat ein Ziel. Mann und Frau sollen sich verbinden, Jesus zitiert dabei aus dem Buch Genesis: „Der Mann wird Vater und Mutter verlassen, und die zwei – Mann und Frau – werden e i n Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (vgl. Mk 10,6-9).
Mir gefällt, dass Jesus hier eine ganz weite Perspektive hat, er lässt sich nicht von modischen Problemen vereinnahmen sondern versucht den Dingen auf den Grund zu gehen. Diesen findet er in den Aussagen der Heiligen Schrift: Im Buch Genesis wird behauptet, dass Gott Mann und Frau dazu bestimmt hat, einander bleibend verbunden zu sein. Dieser Bund hat was mit Gott zu tun, Gott stellt die Verbindung her. Jesus zitiert aus dem ersten Buch der Bibel: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“. Jesus macht klar, dass die Menschen diese Verbindung nicht selber lösen kann, auch nicht durch einen Vertrag.
Bei dem was Jesus hier sagt geht es um die ursprüngliche Bestimmung des Menschen von Gott her. Wenn das ein Gebot Gottes ist, dass Mann und Frau einander bleibend verbunden sind, dann muss es möglich sein, dieses Gebot auch zu leben. Denn mir ist klar: Gott ist nicht dumm, er verlangt vom Mensch nichts Unmögliches. Unzählige gelungene Ehen beweisen mir, dass es möglich ist, ein Leben lang einander treu zu sein. Natürlich müssen Paare an ihrer Beziehung arbeiten. Dabei, bin ich überzeugt, geht es wohl weniger um die rechten Sextechniken, wie das der Paartherapeut im Kinofilm „Wie beim ersten Mal“ vorschlägt. Ich weiß von Paaren, die schon länger gut miteinander können, dass es ihnen hilft, wenn sie eine gute Gesprächskultur pflegen. Dass sie sich Zeit nehmen miteinander zu reden. Immer wieder berichten mir Paare, die erfüllte Partnerschaft leben, dass ihnen auch ihre Beziehung zu Gott eine starke Stütze für ihr Miteinander ist. Im Gebet, erleben sie die Kraft die von Gott kommt, die ihnen hilft, einander gut zu begegnen.
Ich glaube, Gott selbst hilft dem Menschen, die hohen Lebensideale zu verwirklichen, die er seinen Geschöpfen vorgibt. Gott fordert ein treues Miteinander in der Ehe. Das ist ein heiliger Auftrag Gottes. Wer so etwas lebt, lebt dann auch ein Stück heiles, heiliges Leben. So ein heiliges Leben macht Gott selbst möglich. Denn er befähigt den Menschen sein Leben so zu gestalten. Gott tut es durch d e n Paartherapeuten schlechthin, durch Jesus. Jesus ist der, der helfen kann, dass eine Partnerschaft gut gelingt. Ich glauben da an das Zeugnis des Apostels Paulus in seinem Brief an die Hebräer. Er schreibt: „Jesus ist der, der heiligt und alle die an ihn glauben werden [von ihm ] geheiligt“ (vgl. Hebr. 2,11). Jesus ist für mich deshalb der wahre Therapeuth für Eheleute, weil sie aufmerksam macht, auf den ursprünglichen Sinn der Ehe. Jesus ist deshalb für mich Beziehungstherapeut, weil er hilf Beziehungen gut zu gestalten. Denn von Jesus können Paare lernen, zueinander ehrlich, wahrhaftig, liebevoll und treu zu sein. Von Jesus können Partner lernen aus der Kraft Gott zu leben.
Deshalb hätte ich Kay und Arnold im Film „Wie beim ersten Mal“ einen Paartherapeuten gewünscht, der sie zuerst ermutigt miteinander wieder gute Gespräche zu führen und vor allem wieder gemeinsam zu beten. Denn im Letzten ist es Gott, der die Ehepartner zusammenhält, wie Jesus selbst verstärkt: „Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (vgl. Mk 10,9).
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