Bibelstellen: Ez 18,25-28; Ps 25 (24), 4-9; Phil 2,1-11; Mt 21,28-32
Andere Literatur:
Thomas von Celano, 2. Lebensbeschreibung des Hl. Franziskus (=2 C), hier:
2 C 131, in: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), Franziskusquellen, Die Schriften des heiligen Franziskus, Lebensbeschreibungen, Chroniken und Zeugnisse über ihn und seine Orden, Kevelaer 2009, 372.Lange Version:
Ein Untersuchungsausschuss muss her.
So fordern viele Politiker im Österreichischen Parlament.
Leitende Persönlichkeiten in der Telekom Austria sollen mit Geldgeschenken Einfluss auf die gesetzgebenden Politiker genommen haben.
Politiker, die sich kaufen lassen?
Das entspricht nicht unseren.
Wir erwarten uns zu recht von der Politik und von Verantwortlichen der Gesellschaft,
dass sie das tun, was sie versprechen.
Dass sie nicht nur groß reden,
sondern Hand anlegen für eine gerechtere Gesellschaft.
Es kommt auf das rechte Tun an,
nicht auf das Sprüche-klopfen,
das behauptet Jesus.
Er erzählt ein Beispiel.
Ein Vater schickt seine zwei Söhne in den Weinberg,
der eine sagt, dass er gehen will,
er geht aber dann nicht.
Der andere lehnt zuerst ab,
aber schließlich macht er sich auf den Weg zur Arbeit (vgl. Mt 28-32).
„Wer von beiden hat den Willen des Vaters erfüllt“ (vgl. Mt 21,31a), fragt Jesus.
Jesus stellt den als Vorbild hin, der tut, was der Vater sagt.
Es kommt auf das rechte Tun,
auf das Handeln an,
nicht auf die großen Worte.
Im Letzten kommt es nicht auf Schein sondern auf das Sein an.
Das betont Jesus.
Es geht Jesus um das volle Leben,
nicht um ein Scheinleben,
ein Schauspiel, eine Show.
Schon die Propheten haben die Menschen zu diesem echten, vollen Leben aufgerufen:
Ezechiel sagt, was die Menschen zum Leben führt.
Im Namen Gottes spricht er:
Wer unrecht tut,
der muss dafür sterben.
Wer gerecht handelt, wird sein Leben bewahren (vgl. Ez 18,25-28).
Wirklich lebendig ist nur der Mensch,
der gerecht handelt.
Der sich recht verhält.
Das bedeutet in der biblischen Sprache,
Gottverbunden zu sein,
und wahrhaftig, gerecht zu handeln.
Der Mensch lebt allerdings nicht immer so gerecht.
Das zeigen uns auch die vielen Korruptionsskandale weltweit.
Schon vor tausenden Jahren,
haben gläubige Israeliten ihre eigenen Schwäche erkannt.
Gleichzeitig haben sie gespürt:
Gott hilft uns den guten Weg zu gehen.
In einem jüdischen Glaubenslied wird gesungen:
Der Herr weist die Irrenden auf den rechten Weg (vgl. Ps 25 (24),8).
Ganz von Gott auf den rechten Weg geführt war Jesus.
Er hat vor allem das Gute getan und nicht nur groß geredet.
Jesus ist diesen Weg des rechten Tuns ganz gegangen,
weil er ganz auf Gott gehört hat.
„Er war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz, schreibt der Heilige Paulus (vgl. Phil 2,8).
Jesus hat bis zum Ende,
bis zu seinem Tot,
wahrhaftig, liebevoll gehandelt.
Deshalb hat Jesus am Ende auch das ganze, volle Leben gefunden.
Wie wir glauben:
Er ist auferstanden.
Er ist der Lebendige für immer.
Jesus hilft uns Menschen,
mit ihm voll zu leben,
nicht nur einen Schein aufzubauen,
sondern wirklich gerecht und aufrichtig zum Wohl aller zu handeln.
Denn auf das Tun kommt es an,
nicht auf den Schein.
Das machte der Heilige Franziskus allen klar,
als er einmal bei der Einsiedelei vom Poggio Bustone im Rietital zu den Leuten sagte:
„Ihr meint, dass ich ein Heiliger bin.
Ich muss euch aber gestehen, dass ich in der ganzen Fastenzeit Speisen gegessen habe, die mit Speck zubereitet waren“ (vgl. 2 C 131).
Franziskus ist ganz klar zu seinen Fehlern gestanden.
Er wollte nicht scheinen,
sondern nur das Tun, das Handeln war für ihn entscheidend.
Bitten wir Jesus,
dass wir uns nicht auf den Schein konzentrieren,
sondern tun, versuchen das volle Leben zu leben,
in dem wir den Willen Gottes tun,
liebevoll und wahrhaftig handeln.
Denn auf das Tun kommt es an,
so betont Jesus mit dem Beispiel der beiden Söhne,
wenn er fragt:
„Wer von beiden hat den Willen des Vaters erfüllt“ (vgl. Mt 21,31a).