Heute macht Benedikt XVI. Schluss mit dem Papstsein. Den freiwilligen Rücktritt eines Papstes hat es in 2000 Jahren Christentum erst einmal gegeben. Manche sagen: Endlich geht Benedikt, dieser introvertierte Professor, der die Kirche ins finstere Mittelalter zurückführen wollte. Andere behaupten: Er hat Großes bewirkt, viele im christlichen Glauben bestärkt, die Kontakte mit anderen christlichen Konfessionen und mit den Religionen intensiviert. Er war herzlich und eine weltweit anerkannte moralische Instanz.
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Natürlich konnte Papst Benedikt nicht alle Probleme in Welt und Kirche lösen. Er hat meines Erachtens aber auf d i e wichtigste Lösungsstrategie für unserer Probleme hingewiesen. Es ist ein Leben mit dem Gott, der die Liebe ist, wie Jesus ihn uns zeigt. Ein Gott der uns bewegt einander anzunehmen und auf unseren Planeten gut zu schauen.

Ich danke Papst Benedikt, denn er hat viele und auch mich bestärkt diesen Lösungsweg zu wählen. Er mir das vorgelebt, seine Ansprachen und Bücher haben mich inspiriert. Ich denke, er hat das getan, was auch Jesus getan hätte. Denn Jesus sagt: Erst wenn ihr euch zu Gott hinwendet und sein Gebot der Liebe verwirklicht, werdet ihr Lösungen finden, die Erlösung, erfülltes Leben (vgl. Lk 13,3; Mt 6,24-34)

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Lesejahr C, 3. Sonntag in der Quadragesima, Homilie, Br. René Dorer

Bibelstellen:  Ex 3, 1-8a. 13-15; Ps 103 (102), 1-11 ; 1 Kor 10,1-6. 10-12; Lk 13,1-9 (Einheitsübersetzung der Hl. Schrift, Katholisches Bibelwerk, Stuttgart)

weitere Literatur:

BOTSCHAFT VON PAPST BENEDIKT XVI. ZUR FASTENZEIT 2013: http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/messages/lent/documents/hf_ben-xvi_mes_20121015_lent-2013_ge.html

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Heute macht Benedikt XVI. Schluss mit dem Papstsein. Den freiwilligen Rücktritt eines Papstes hat es in 2000 Jahren Christentum erst einmal gegeben. Manche sagen: Endlich geht Benedikt, dieser introvertierte Professor, der die Kirche ins finstere Mittelalter zurückführen wollte. Andere behaupten: Er hat Großes bewirkt, viele im christlichen Glauben bestärkt, die Kontakte mit anderen christlichen Konfessionen und mit den Religionen intensiviert. Er war herzlich und eine weltweit anerkannte moralische Instanz.

 

Natürlich konnte Papst Benedikt nicht alle Probleme in Welt und Kirche lösen. Er hat meines Erachtens aber auf d i e wichtigste Lösungsstrategie für unserer Probleme hingewiesen. Es ist ein Leben mit dem Gott, der die Liebe ist, wie Jesus ihn uns zeigt. Ein Gott der uns bewegt einander zu lieben und auf unseren Planeten gut zu schauen.

 

Unermüdlich versuchte Papst Benedikt in einer Gott-losen Gesellschaft klar zu machen, dass dieser Gott real ist, dass er kein Widerspruch zur Vernunft und zur Wissenschaft ist, sondern, dass der Glaube an Gott erst alle Vernunft und Wissenschaft vollendet.

 

Diesen Glauben hat schon das Volk Israel immer mehr entdeckt. Das zeigt sich mir in der Erzählung von Mose, der in einem brennenden Busch in der Wüste Gott zu ihm sprechen hört. Dieser Gott hat ihm auch seinen Namen genannt: „Ich bin, der ich bin da“. Es ist nicht ein Gott, der fern von uns, unerreichbar ist. Er ist da, er ist real, mitten in unserem Alltag.

 

Gleichzeitig ist es ein Gott, der ein Herz für uns Menschen hat. So drückt es für mich das Glaubenslied, der Psalm 103 aus: „Der Herr ist barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Güte“. Schon die Vorfahren Jesu spürten, dass Gott voll Güte ist, dass er liebevoll ist.

 

Mit diesem Gott leben heißt also, dass ich erfahren kann, es gibt jemand der absolut gut zu mir ist. Das allein ist für mich wirkliches Leben: dass ich spüren kann, dass ich geliebt bin, und das noch dazu von einer ewigen Liebe, über meinen Tod hinaus. Auch die Bibel bestätigt dieses Gefühl, wenn sie ausdrückt, dass allein eine lebendige Beziehung zu Gott wirkliches, erfülltes Leben ermöglicht. Alles andere ist Dahinvegetieren, ist Untergang. Ich denke genau deshalb warnt Jesus seine Zuhörer: „Ihr alle werdet umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt“ (vgl. Lk 13,3). Jesus will uns Menschen – auch mich – bewegen, dass wir uns bekehren, hinkehren zu einer lebendigen Beziehung zu Gott, der die Liebe ist, wie Jesus es uns deutlich macht. Das ist für mich die Voraussetzung, dass ich sinnvoll leben, wirklich leben kann.

 

Papst Benedikt drückt das für mich auch so schön in seiner Botschaft zu Fastenzeit 2013 aus: „Die Freundschaft mit dem Herrn, erfüllt unser gesamtes Leben und gibt ihm vollen Sinn“. Benedikt sagt, dass das Erste und Wichtigste im christlichen Dasein ist, dass wir die Erfahrung der Liebe machen, die Gott zu uns hat. Es ist die Liebe die in der Hingabe Jesu sichtbar wird. Benedikt schreibt: „Gott hat eine bedingungslose und >leidenschaftliche< Liebe für uns, die sich voll und ganz in Jesus Christus zeigt“.

 

Gleichzeitig betont der Papst, dass genau diese Erfahrung von Liebe, den Menschen bewegt, den Nächsten zu lieben. Er schreibt: „Wir können Glaube und Nächstenliebe niemals voneinander trennen. … Wenn wir das Evangelium glaubend annehmen, so erhalten wir jene erste und unerlässliche Verbindung zum Göttlichen, die bewirken kann, dass wir uns >in die Liebe verlieben<“, um dann in dieser Liebe zu leben und zu wachsen und sie mit Freude an unsere Mitmenschen weiterzugeben“. Was Benedikt hier predigt ist so einfach. Ich denke, es ist die Zusammenfassung seiner wichtigsten Botschaften. Sie lautet für mich: Lebe mit dem Gott, der die Liebe ist, den Jesus dir erlebbar macht und gib dann die Liebe weiter, die du in diesem Glauben erfährst.

 

Genau dieser Glaube ist die bedeutendste Lösung für die Suche nach einem erfüllten Leben, das gilt auch für die Lösung so vieler Probleme in dieser Welt. Zu so einem Glauben hat Papst Benedikt mich bestärkt, deshalb bin ich ihm dankbar, weil dieser Nachfolger des Petrus mir das vorgelebt hat, weil seine Ansprachen und Bücher mich inspiriert haben. Ich denke, er hat somit das getan, was auch Jesus getan hätte. Der Mann aus Nazareth verkündet: Erst wenn ihr euch zu Gott hinwendet und sein Gebot der Liebe verwirklicht, werdet ihr wirklich leben (vgl. Lk 13,3).