Iraschko und Morgenstern und andere Stars freuen sich über ihre Goldmedaillen bei der Nordischen Schi-WM in Oslo 2011.
Berührend waren auch die Reaktionen der Sieger
bei der vorangegangenen WM 2011 in Garmisch.
„Ich kann es noch gar nicht glauben,
endlich steht der Einser da“,
jubelt Marlies Schild über Slalom-Gold bei der Ski WM 2011 in Garmisch.
Freudentränen kullern über ihre Wangen.
So einen Moment ersehnt jeder Schifahrer.
So viele Menschen beachten dich.
Das kann dir ein irrsinniges Glücksgefühl geben.
Wir Menschen haben es gerne,
wenn andere uns beachten,
wenn wir ihnen was bedeuten.
Ein Baby ist nur dann glücklich,
wenn es erlebt:
Meine Mama schaut mich an,
sie lächelt mir zu.
Sie hat mich nicht vergessen.
„Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen“,
sagt der Prophet Jesaja,
„und selbst wenn sie es vergessen würde,
ich vergesse dich nicht.“ (vgl. Jes 49,15)
Der Prophet spürt, was Gott zum Menschen sagt:
„Auch wenn Menschen einander vergessen können.
Ich vergesse dich nicht“.
Immer ist Gott dem Menschen liebevoll zugewandt.
Wer das erlebt wird wahnsinnig glücklich werden.
Dieser Mensch wird spüren:
Wenn mich auch alle Menschen vergessen,
da gibt es noch wen,
der größer und liebevoller ist als deine Mama,
dein Papa, dein Partner.
Gott vergisst mich niemals.
Wer das erlebt,
wird sich innerlich geborgen fühlen,
ruhig.
„Bei Gott allein kommt meine Seele zu Ruhe“,
so drückt diese Erfahrung der Psalms 62 aus.
Wir Menschen können einander viel Glück schenken.
Das ist gut so.
Aber die Liebe von Menschen ist begrenzt.
Heute bist du umjubelt als Star.
Morgen haben dich alle vergessen.
Heute liebt dich dein Ehepartner.
Morgen kann er dich verlassen.
Heute findest du Anerkennung bei deinem Chef.
Morgen gehst du in Pension.
Auf Dauer, auf Ewigkeit hin gesehen gilt:
Gott allein gibt dir bleibende Ruhe und Sicherheit.
So kannst du sagen:
Ich bin immer beachtet,
ich bin immer geliebt.
Wenn du ein vernünftiger Mensch bist,
musst du den wirklichen „Einser“ in deinem Leben suchen:
Gott.
Deshalb sagt Jesus:
„Macht euch keine Sorgen.
Fragt nicht:
Was sollen wir essen, was trinken, was anziehen?
Um all das geht es den Heiden.
Euch aber muss es zuerst um das Reich Gottes gehen.
Dann wird euch alles andere dazugeben.“ (vgl Mt 6,31-33)
Jesus geht es nicht darum,
dich bloß zu einem sorgenlosen Leben aufzurufen.
Natürlich sollst du dich vernünftig darum sorgen,
dass du und andere was zu essen, was zum Leben haben.
Aber bei all dem gilt:
Steigere dich nicht zu sehr in die Sachen dieser Welt hinein.
Denke nicht nur allein an deine Leistung am Arbeitsplatz,
an deine Familie, an einen Sieg mit deiner Fußballmannschaft.
Suche vor allem immer eine lebendige Beziehung zu Gott.
Das ist der wirkliche „Einser“ im Leben.
Die Heiligen sind uns da oft extreme Vorbilder.
Klara von Assisi hat als Jugendliche immer deutlicher gespürt:
Gott ruft mich zu einem Abenteuer der Liebe.
Ich möchte Gott an die erste Stelle meines Lebens setzen.
Mit etwa 18 Jahren ist Klara aus ihrem reichen Elternhaus geflüchtet.
Sie ist zu Franziskus und seinen Brüdern gelaufen,
und legte dort ein Versprechen ab:
Ab nun will ich Gott ganz vor allem anderen suchen. (vgl. LebClar 7-8)
Klara sagt uns allen:
Suche Gott immer zuerst,
auch wenn du heiratest,
auch wenn du in irgendeinem Beruf Kariere machst.
Bitten wir Jesus,
dass er uns hilft,
Gott zuerst suchen.
Wie er uns auffordert:
Euch aber muss es zu erst um das Reich Gottes gehen,
dann wird euch alles andere dazu gegeben. (vgl Mt 6,33)
Lesejahr A, 8. Sonntag im Jahreskreis 2011, Homilie, Br. Rene Dorer, Lienz
Bibelstellen: Jes 49, 14-15; Ps 62 (61), 2-9 (R: 2a); 1 Kor 4, 1-5; Mt 6, 24-34
Andere Literatur:
Thomas von Celano, Leben der Heiligen Klara von Assisi, (=LebClar), hier: LebClar7-8, Grau Engelbert (Hg.), Leben und Schriften der Heiligen Klara, Dietrich-Coelde-Verlag 71997, 128-130.