„Ich hasse ihn, dieses Schwein.
Was der mir angetan hat.“
Ärger verfolgt dich.
Bei Einschlafen noch geplagt vom Gedanken an diesen Menschen,
taucht er auch noch im Traum auf,
er von dem du dich so ungerecht behandelt fühlst.
Der Hass ist in dir,
du trägst ihn,
wie eine Last.
Du sollst in deinem Herzen keinen Hass tragen,
gegen deinen Bruder,
so verkündigt Mose im Buch Levitikus (vgl. Lev 19,18).
Ein Gebot,
das dich frei machen will von dem,
was dich oft unnötig belastet.
Du sollst es leichter haben.
So ähnlich leicht, wie Gott es leicht hat:
Gott hasst nicht,
er trägt nichts nach.
Jesus drückt diesen Glauben so aus:
„Euer Vater im Himmel lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten“.
Gott scheint wie eine Sonne über alle Menschen.
Er strahlt seine Liebe aus auf alle.
Jesus erlebt diesen Gott,
den er Vater nennt.
Dieser Gott bewegt Jesus selbst zu lieben.
Denn Jesus ist einzigartig voll von diesem Gott,
ja er trägt selbst die ganze Sonne diesen Gottes in sich.
Jesus weiß auch,
dass alle Menschen Ähnliches wie er erleben können.
Deshalb fordert er seine Zuhörer auf:
Liebt eure Feinde
und betet für die, die euch verfolgen.
Ihr sollt vollkommen sein,
wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.
Er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten. (vgl Mt 5,44-45.48)
Jesus fordert auf, allen Menschen gegenüber wohlwollend zu sein.
Dabei richtet er unseren Blick auf Gott,
den Vater im Himmel.
Damit macht er deutlich.
Ihr könnt lieben,
wenn wir auf Gott blickt,
wenn ihr euch von Gott selbst inspirieren lässt.
Gott wird so zum Vorbild,
zum Motivationsschub für ein gutes Verhalten,
dass für den Menschen selbst gesund ist.
Jesus allerdings zeigt uns Gott nicht nur von außen,
er lässt uns auch die ganze Kraft Gottes erleben.
Die Kraft der Sonne,
die über allen scheint,
die Kraft der Liebe.
Diese Kraft wirkt in den Glaubenden Menschen.
Deshalb verkündet Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther:
Wisst ihr nicht dass ihr Tempel Gottes seid,
und der Heilige Geist in euch wohnt?“ (1 Kor 3,16)
Jesus hilft uns immer mehr eine liebevolle Lebenshaltung einzuüben.
Das heißt, dass wir unser Gefühle ruhig wahrnehmen können.
Dazu gehören auch Ärger, Zorn, Hass.
Aber wir können diese Gefühle verwandeln,
in dem wir unsere Gedanke in Gedanken des wohlwollens verwandeln.
Indem wir mit der Kraft Jesu versuchen für die Menschen zu beten, die wir hassen,
oder bewusst auf unser sogenannten Feinde zu zugehen, ihnen Gutes zu tun,
bewusst respektvoll von ihnen zu sprechen ohne sie abzuurteilen.
Mit Jesus ist es möglich immer intensiver die Liebe zu den Feinden zu praktizieren.
Das zeigen uns die Heiligen.
Der Christusverehrer Franz von Assisi nimmt 1219 an einem Kreuzzug teil.
Christen zogen gegen muslimische Heere, die die Heiligen Stätten Land Jesu besetzt hatten. Die muslimischen Soldaten wurden zu meist als gottlose, teuflische Feinde betrachtet.
Franziskus predigte unter den Kreuzfahrern die Liebe zu den Feinden.
Franziskus konnte sogar vor den sogenannten feindlichen Sultan Meleck-el-Kamel treten und mit ihm sprechen.
Franziskus kam nicht mit dem Schwert,
er kam als Freund um mit dem sogenannten Feind zu reden.
Das ist ein starkes Zeichen der Liebe,
die Jesus denen schenkt, die an ihn glauben.
Bitten wir Jesus,
dass wir von ihm lernen,
mit ihm lernen,
gesund zu leben,.
ohne Hass und Groll,
ohne Nachtragen,
dass wir die Liebe in uns haben,
die von Gott kommt,
Denn Jesus sagt ihr sollt sein wie euer himmlischer Vater der „seine Sonne aufgehen lässt über Bösen und Guten“ (vgl. Mt 5,45.48)
Lesejahr A, 7. Sonntag im Jahreskreis 2011, Homilie, Br. Rene Dorer, Lienz
Bibelstellen: Lev 19, 1-2.17-18; Ps 103 (102), 1-2.3-4.9-10. 12-13; 1 Kor 3, 16-23; Mt 5, 38-48