Für die Rollstühle gibt es auf der Straße einen Extra-Fahrbahnstreifen. Das hat mir in Lourdes gefallen. Ich war im Mai dieses Jahres mit Pilgern dort. Die Liebe zu den Menschen mit Behinderung, die dort so offensichtlich ist, kommt aus dem christlichen Glauben. Davon bin ich überzeugt. Audio (direkt), podcast, Audio – mehr zum Thema (direkt)
Jesus zeigt mir den Gott, der Liebe ist. Es ist kein einsamer Gott. Er ist für sich schon liebevolle Gemeinschaft: Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Das ist der e i n e Gott, der in sich liebende Dreiheit ist.
Auch Franziskus von Assisi hat diesen Gott verehrt. Einen wichtigen Brief an seine Ordensgemeinschaft beginnt er mit den Worten: „Im Namen der höchsten Dreifaltigkeit und heiligen Einheit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“ (vgl. Ord 1).
Mit Franziskus darf auch ich an den einen Gott glauben, der in sich Liebesgemeinschaft ist. So ein Gott kann bewegen, ein herzliches Miteinander zu leben. So eine liebevolle Gemeinschaft habe ich in Lourdes erlebt. Ich glaube: gegründet ist das alles im Vertrauen auf Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist (vgl. Mt 28,19).
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Lesejahr B, B Dreifaltigkeitssonntag 2012, Homilie, Br. René Dorer
Bibelstellen: Dtn 4:32-34.39-40; Ps 33 (32), 4-5.6 u. 9.18-19.20 u. 22; Röm 8:14-17 ; Mt 28:16-20
Andere Literatur:
Franziskus von Assisi, Der Brief an alle Brüder oder den gesamten Orden (=Ord), hier: Ord 1, in: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), Franziskusquellen, Die Schriften des heiligen Franziskus, Lebensbeschreibungen, Chroniken und Zeugnisse über ihn und seine Orden, Kevelaer 2009, 114.
Einheitsübersetzung der Hl. Schrift, Katholisches Bibelwerk, Stuttgart
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„Hier sind so viele Menschen aus verschiedenen Ländern. Die haben alle denselben Hintergrund, den Glauben. Das gefällt mir so in Lourdes“, sagt mir der Teilnehmer einer Pilgerreise nach Lourdes. Ich habe ihn und eine ganze Gruppe Ende Mai dieses Jahres auf einer Wallfahrt nach Lourdes begleitet. Dort ist auch mir die friedliche Gemeinschaft von Menschen verschiedenster Nationen aufgefallen. Bewegt hat mich, dass besonders die Menschen mit Behinderung in dieser Stadt sehr viel Wertschätzung finden. Ich denke, da steckt der christliche Glauben dahinter. Er hat diesen Wallfahrtsort in Südfrankreich geprägt.
Dieser Glaube hat seine Ursprünge im Judentum. Ich bin überzeugt, dass Gott sich den Hebräern einzigartig mitgeteilt hat. Das drückt auch das Buch Deuteronomium aus. Dort steht: „Hat sich je etwas so Großes ereignet wie dieses, dass ein Volk Gott mitten aus dem Feuer reden hörte. (vgl. Dtn 4,32). Die Juden haben erlebt, dass Gott zu ihnen gesprochen hat. Sie haben erkannt, dass es ein liebevoller Gott ist. In einem Glaubenslied haben sie das so ausgedrückt: „Die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn“ (vgl. Ps 33 (32),5).
An diesen Gott, der mit seiner Liebe überall da ist, glaube ich. Es ist für mich der Gott, den uns Jesus noch konkreter zeigt. Er macht mir klar, dass dieser Gott besonders in Jesus ist. Deshalb kann der Mann aus Nazareth behaupten: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden“ (vgl. Mt 28,18). Zur Macht Gottes , die in Jesus ist, gehört auch der Heilige Geist. Von diesem Beistand, von dieser Kraft von oben, spricht Jesus immer wieder.
Er redet in vielfältiger Weise von Gott und seiner Macht. Gott ist für ihn der Vater im Himmel. Gott ist für ihn er selbst, weil er ja behauptet, alle Macht zu haben. Auf der Ebene Gottes ist für ihn auch der Heilige Geist. Vater, der Sohn Jesus und der Heilige Geist, das gehört alles zu Gott, das ist Gott. Das haben schon die ersten Christen geglaubt. Mit der Zeit haben sie diesen Glauben auf eine Formel gebracht: Es gibt nur einen Gott, aber in diesem Gott sind drei. In Gott ist eine liebevolle Gemeinschaft. Gott ist in sich nicht nur einer, sondern eine Liebesgemeinschaft. Mit diesem dreifaltigen Gott, will Jesus alle Menschen in Verbindung bringen. Deshalb gibt er seinen Jüngern den Auftrag: „Tauft alle Menschen auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (vgl. Mt 28,19).
Ich bin überzeugt, dass wir diesen Gott der dreifaltigen Liebe erleben können. Wer diesen Gott berührt, der muss Liebe weiter geben an alle. Das ist genau die menschliche Wärme, die ich in Lourdes gespürt habe. Denn dort war eine friedliche Gemeinschaft, die die schwachen Menschen sehr freundlich behandelt hat. Ich denke, das kommt vor allem aus dem Glauben an Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Diesen Glauben hat der Heilige Franziskus praktiziert. Deshalb beginnt er zum Beispiel einmal einen wichtigen Brief mit den Worten: „Im Namen der höchsten Dreifaltigkeit und heiligen Einheit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“ (vgl. Ord 1). Franziskus von Assisi war diesem Gott der dreifaltigen Liebesgemeinschaft verbunden. Gerade deshalb wollte er die Einheit unter den Menschen und mit allen Geschöpfen fördern.
Ich wünsche mir, dass ich immer mehr in diese Realität des guten Miteinanders einsteigen kann. Sie kommt vom Glauben an den Gott der dreifaltigen Liebe. Ich glaube, dass gerade Jesus uns mit diesem Gott in Kontakt bringen kann. Denn er hat den Auftrag gegeben: „Tauft alle Menschen auf den Namen des Vaters, des Sohnes und es Heiligen Geistes“ (vgl. Mt 28,19).
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