„Sie haben so viel gestritten. Dann haben sie sich getrennt“, berichtet mir eine Bekannte. Wir haben über ihren Bruder geredet, über seine Partnerin und ihr gemeinsames Kind. Ich habe ihr Kind getauft. Es tut mir besonders Leid für das Kind, dass die Eltern getrennt sind. Ich wünsche den Kindern, dass sie Eltern habe, die ihre Partnerschaft verantwortungsvoll gestalten. Dazu brauchen Jugendliche auch Ideale und innere Kraft. Nur so können sie ihr Leben in eine gute Richtung lenken.
Ich denke da auch an das Wort Jesu. Ein positives Ergebnis für das Leben nennt er „Frucht bringen“. Das könnt ihr, wenn ihr mit mir in Kontakt bleibt, behauptet Jesus. Er drückt es so aus: „Wenn ihr in mir bleibt, dann bringt ihr reiche Frucht“ (vgl. Joh 15,5). Ich wünsche den jungen Leuten und mir, dass wir mit Jesus verbunden sind. Dann werden Partnerschaften besser gelingen und insgesamt: Es wird was Gutes raus kommen, aus unserm Leben.
Mehr dazu finden sie unten.
Lesejahr B, 5. Sonntag der Osterzeit, Br. René Dorer
Bibelstellen: Lesungen: Apg 9, 26-31; Ps 22 (21), 26-32; 1 Joh 3, 18-24; Joh 15, 1-8
Andere Literatur:
2. Brief an die Gläubigen des Hl. Franziskus von Assisi (= 2 Gl), hier: 2 Gl 19, in: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), Franziskusquellen, Die Schriften des heiligen Franziskus, Lebensbeschreibungen, Chroniken und Zeugnisse über ihn und seine Orden, Kevelaer 2009, 131.
Einheitsübersetzung der Hl. Schrift, Katholisches Bibelwerk, Stuttgart
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„Sie haben so viel gestritten. Dann haben sie sich getrennt“, berichtet mir eine Bekannte. Wir haben über ihren Bruder geredet, über seine Partnerin und ihr gemeinsames Kind. Ich habe ihr Kind getauft. Es tut mir besonders Leid für das Kind, dass die Eltern getrennt sind. Ich wünsche den Kindern, dass sie Eltern habe, die ihre Partnerschaft verantwortungsvoll gestalten. Dazu brauchen Jugendliche auch Ideale und innere Kraft. Dann haben sie mehr vom Leben, dann können sie intensiver leben.
Mir fällt dazu der Psalm 22 ein. Da betet der Gläubige: „Euer Herz soll für immer aufleben. Das gilt für euch, die ihr den Herrn sucht“ (vgl. Ps 22,27). Der Glaubende Mensch spürt: Ich kann aufleben, ich kann glücklich sein, wenn ich Gott suche. Ich denke, das gilt besonders auch für Menschen, die in Beziehungen leben. Mit Gott beginnt für mich erst das richtige Miteinander. Gott hilft mir, mein Leben positiv zu gestalten.
Mir kommen dazu die Worte Jesu in den Sinn. Er spricht auch vom positiven Ergebnis für das Leben. Er verwendet dafür das Bild von den Weinreben, die Frucht bringen. „Die Weinrebe bringt nur dann Frucht, wenn sie mit dem Weinstock verbunden bleibt. So könnt auch ihr nur Frucht bringen, wenn ihr in mir seid“ (vgl. Joh 15,4-6). Mit dem Symbol von den Weinreben, die mit dem Weinstock verbunden sind, sagt mir Jesus: Auch ich muss verbunden sein mit einer Kraftquelle. Wenn ich mit dem Kraftspender Jesus im Kontakt bin, dann kann ich aufleben, mein Leben gut gestalten.
Jesus sagt hier nicht: Wenn ihr mit Gott in Berührung seid, sondern „wenn ihr mit mir verbunden seid, dann werdet ihr Frucht bringen“. Mit dieser Behauptung stellt sich Jesus an die Stelle Gottes. Er setzt sich mit Gott gleich. Ich glaube, dass Jesus Gott selbst ist, der mir hilft, dass mein Leben gut ausgeht.
Frucht bringen heißt für Jesus nicht, irgendwelche X-beliebigen Projekte zu realisieren. Frucht bringen heißt für ihn: Das Projekt Gottes verwirklichen. auf Gott hören, aus der Kraft Gottes leben und lieben.
Ich bin überzeugt. Wenn Jugendliche im Kontakt mit Jesus bleiben, können sie aus ihrem Leben leichter was Gutes raus holen. Wenn sie auf Jesus hören, können sie lernen, Partnerschaften sinnvoller zu gestalten. Dazu gehört für mich auch, dass sie nicht leichtfertig intime Beziehungen eingehen.
Ich glaube, dass Jesus auch mir hilft, dass ich mein Leben in eine gute Richtung lenke. Er hilft auch mir „Frucht bringen“. Das ist möglich, weil Jesus mir die Kraft der Liebe, den Heiligen Geist geben kann. Diese Kraft hat die Jüngerinnen und Jünger Jesu schon von Anfang an begleitet. Der Heilige Geist hat dazu beigetragen, dass die Gemeinschaft der Glaubenden, die Kirche, schnell stark geworden ist und sich entfaltet hat. Davon erzählt die Apostelgeschichte: „Die Kirche wurde gefestigt … sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes“ (vgl. Apg 9,31).
Ich denke, da auch an den Heiligen Franziskus von Assisi. Mit der Hilfe von Jesus ist was Gutes aus seinem Dasein raus gekommen. Noch heute ist der mittelalterliche Heilige ein Vorbild für viele. Franziskus wusste. Nur, wenn ich mit Jesus verbunden bin, dann wird was „Gescheites“ aus meinem Leben. Deshalb hat er versucht viel im Gebet, den Kontakt mit Jesus aufrecht zu erhalten. Über seinen Eifer im Gebet schreibt er zum Beispiel auch in einem Brief an alle Gläubigen: „Wir müssen allezeit beten und dürfen nicht nachlassen“ (2 Gl 19).
Ich wünsche besonders den jungen Menschen und mir, dass wir im Kontakt mit Jesus bleiben. Denn er hilft uns, dass wir aufleben, dass aus unserem Leben was Gutes wird. Wie er es sagt: „Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht“ (Joh 15,5).