ORF 2 2014-06 Br Rene (4)„Ich bin ein Haufen Scheiße“, klagte mir in diesen Tagen ein Jugendlicher. Es hat mich getroffen, dass er so ein negatives Bild von sich hat. Mich wundert es nicht, dass er auch immer wieder unter depressiven Zuständen leidet, wie er mir gesagt hat. Denn es ist wohl klar, dass so eine negative Selbsteinschätzung auch bedrückende Stimmungen erzeugt.
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Ich habe mich gefragt, was ihm helfen könnte. Genügen Medikamente? Vielleicht bräuchte er eine psychologische Beratung, die ihm hilft, besser über sich zu denken. Mich stützt hier besonders der Glaube, um ein besseren Selbstwertgefühl zu erhalten. Wenn ich die Wahrheiten der Bibel meditiere, das heißt, sie mir innerlich aneigne, dann hat das positive Auswirkungen auf mein Selbstbild. Da hilft mir zum Beispiel auch ein Wort des Evangelisten Johannes, das mir klar macht, dass ich nicht Scheiße bin, sondern sehr wertvoll, weil Gott „ja“ zu mir sagt. Johannes betont, dass Gott seine Zuwendung zu uns so gezeigt hat, indem er uns Jesus geschickt hat und auch in Kauf genommen hat, dass die Menschen, Jesus quälen und töten. Dass ich und du, dass wir sehr wertvoll sind, drückt meines Erachtens Johannes mit diesen Worten aus: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass es seinen einzigen Sohn hingab“ (vgl. Joh 3,16).